Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition) by Paerm Markus Gregory

Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition) by Paerm Markus Gregory

Autor:Paerm, Markus Gregory [Paerm, Markus Gregory]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-18T16:00:00+00:00


13. Kapitel

Der Korridor der Pathologie des FBI-Gebäudes lag in einem fahlen Glanz. Das Neonlicht auf den Gängen machte diesen Ort noch kälter als er ohnehin schon war.

Division Chief Patrick Reynolds schritt den Gang entlang und versuchte nicht auf die Aufgabe zu denken, die ihm bevorstand. Nach all dem, was bisher passiert war, wollte er sich noch einmal persönlich davon überzeugen, was aus den beiden Mordopfern geworden war. Nur ein kurzer Blick auf die beiden Toten würde ihm reichen. Nur, um sicherzugehen, dass es sich um zwei ganz normale Kriminalitäts-Opfer handelte. Das ganze Gerede über seltsame Vorkommnisse, unerklärliche Ereignisse und Vampire hatte ihn mehr beunruhigt, als er gedacht hätte. Er glaubte nicht an solche Dinge. So etwas war seiner Meinung nach nur ein Hirngespinst.

Trotzdem dachte er an die entsetzten Gesichter der beiden Mordopfer, denen er gleich wieder ins Antlitz würde sehen müssen. Er erschauderte bei dem Gedanken.

„Wissen Sie, Pat, hier gibt es viele merkwürdige Phänomene“, sagte der Pathologe Dr. Jakes. Der schlaksige junge Arzt mit dem Südstaatenakzent ging lässig neben ihm her und biss von seinem Roastbeef-Sandwich ab. „Manchmal haben wir hier den Eindruck, dass die Verblichenen wieder zum Leben erwachen. Das ist aber ganz normal. Wissen Sie, in den Körperhöhlen eines Menschen geht viel vor sich, und manchmal kommen die Gase erst nach vielen Tagen wieder zum Vorschein.“ Der hagere Pathologe grinste.

„Doktor...“, unterbrach ihn Reynolds. „Wenn es irgendwie möglich ist, versorgen Sie mich bitte nur mit den nötigsten Informationen.“

„Geht klar, Boss. Also, was soll ich sagen, nun...Die beiden Herrschaften haben sich offenbar aus unserer Welt verabschiedet. Meiner Meinung nach sind sie so tot wie ein Walfisch in einem japanischen Fischernetz.“ Er kicherte.

„Wale sind keine Fische“, korrigierte Reynolds. „Was ist mit ihrer Haut. Finden Sie das nicht ungewöhnlich?“

Der Pathologe blieb stehen. Mit einem Mal wurde er ernst, und seine schmalen Gesichtszüge verfinsterten sich. „Sie haben Recht. Es ist ungewöhnlich, dass Mordopfer fast mumifiziert hier reinkommen. Aber unmöglich ist es nicht. Ich hatte hier mal einen Mann aus Jersey, bei dem war der gesamte...“

„Schon gut.“ Reynolds unterbrach ihn. Er wollte all diese Einzelheiten wirklich nicht hören.

Sie betraten den Hauptraum der pathologischen Abteilung. Aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen brannte das Licht. Der Geruch war unauffällig.

„Wir machen ordentlich sauber, wenn wir unsere Arbeit erledigt haben“, sagte Dr. Jakes. „Die Beiden befinden sich im Brutkasten.“

„Wo?“ fragte Reynolds und sah Jakes erstaunt an.

„Na, da im Wandschrank. Wir nennen es spaßeshalber den Brutkasten.“

„Ach so...“ Reynolds fand sich damit ab, dass er die Kollegen aus der forensisch-pathologischen Abteilung niemals würde verstehen können. Schon gar nicht ihren Humor.

Dr. Jakes öffnete die Fächer, in denen die beiden Mordopfer lagen. Sie waren mit Tüchern verhüllt. Er entfernte sie.

Die zwei leblosen Körper sahen noch genauso aus wie an den Tatorten. Ihre Haut war gelblich verfärbt.

Die Bisswunden an den Hälsen konnte man durch die bläuliche Verfärbung deutlich erkennen.

„Ich hole schnell die Akte aus meinem Büro“, sagte Jakes und huschte davon. Reynolds hatte den Eindruck, dass selbst ihm dieser Anblick unangenehm war.

Er beugte sich ein Stück vor und betrachtete die beiden kleinen runden Bissspuren. Er wünschte sich, Linda Taylor wäre jetzt hier gewesen.



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